Keuchhusten-Impfung bei Erwachsenen

Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger ist weltweit verbreitet und kann auch von Personen weitergegeben werden, die daran unbemerkt erkranken. In jedem Lebensalter sind harmlose bis schwere Krankheitsverläufe möglich. Für junge Säuglinge kann Keuchhusten sogar lebensbedrohlich sein. Ein Drittel bis rund die Hälfte aller erkrankten Säuglinge steckt sich bei den eigenen Eltern an. Seit der Jahrtausendwende erkranken zunehmend Erwachsene. Die Impfung ist die beste Möglichkeit, sich gegen Keuchhusten zu schützen. Sie verringert das Risiko überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.

Gut zu wissen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Erwachsenen einmalig eine Impfung gegen Pertussis (Keuchhusten). Die nächste Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie (und gegebenenfalls Kinderlähmung) sollte als Kombinationsimpfung, die auch eine Keuchhustenkomponente enthält, gegeben werden.

Außerdem wird die Impfung allen Schwangeren am Anfang des letzten Schwangerschaftsdrittels empfohlen. Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, sollte die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen werden. Die Impfung soll unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Keuchhusten-Impfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen. Auch diese Impfung erfolgt mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhhusten.

Keuchhusten: Ansteckung und Krankheitsverlauf

Keuchhusten wird in der Regel durch Husten und Niesen übertragen (Tröpfcheninfektion). Er ist sehr ansteckend. Die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung beträgt etwa ein bis drei Wochen.

Erwachsene mit Keuchhusten leiden meist unter wochenlangem unspezifischem Husten, im Mittel sind es sechs bis sieben Wochen. Sie können aber auch schwer erkranken. Komplikationen treten in rund einem Viertel der Fälle auf (z. B. Gewichtsverlust, Leisten- und Rippenbrüche, Lungen- oder Mittelohrentzündung, Inkontinenz, seltener auch Hirnblutungen). Etwa ein bis vier Prozent aller erwachsenen Patienten müssen im Krankenhaus behandelt werden, meist ältere Menschen. Todesfälle durch Keuchhusten sind im Erwachsenenalter sehr selten.

Antibiotika verhindern, dass der Erreger weitergegeben wird, ändern aber nichts am Verlauf der Krankheit, sobald die typischen Hustenattacken begonnen haben. Weil Keuchhusten schwer zu erkennen ist, wird meist erst spät behandelt.

Keuchhusten: Impfung

Die STIKO empfiehlt allen Erwachsenen einmalig eine Impfung gegen Pertussis (Keuchhusten). Die nächste Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie (und gegebenenfalls Kinderlähmung) sollte als Kombinationsimpfung, die auch eine Keuchhustenkomponente enthält, gegeben werden.

Darüber hinaus empfiehlt die STIKO allen Schwangeren zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) eine Impfung gegen Keuchhusten. Besonders geeignet ist hierfür der Schwangerschaftsvorsorgetermin in der 28. bis 32. Schwangerschaftswoche. Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, sollte die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen werden. Die Impfung soll unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Keuchhusten-Impfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen. Durch diese Impfempfehlung für Schwangere sollen bei Neugeborenen Keuchhusten-Erkrankungen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle durch Keuchhusten vermindert werden.

 

Grundimmunisierung

Normalerweise erfolgt die Grundimmunisierung im Kindesalter. Sie kann aber jederzeit nachgeholt werden, dafür reicht im Erwachsenenalter eine Impfung.

 

Auffrischimpfung

Zum Schutz von Neugeborenen sollten Frauen in der Schwangerschaft geimpft werden, unabhängig von dem Zeitpunkt einer letzten Impfung. Auf diese Weise kann ein Nestschutz an den Säugling vermittelt werden. Damit ist gemeint, dass die Mutter schützende Antikörper an das ungeborene Kind abgibt. Wurde die Impfung in der Schwangerschaft verpasst, sollten die Mütter in den ersten Tagen nach der Geburt geimpft werden.

Auch für Personal im Gesundheitsdienst (z. B. Hebammen, Ärzte) sowie in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Altenheimen wird die Impfung gegen Keuchhusten empfohlen.

Enge Kontaktpersonen eines Säuglings (z. B. Großeltern, Freunde, Babysitter, Tagesmütter) sollten spätestens vier Wochen vor der Geburt eine Auffrischimpfung erhalten, notfalls geht das auch noch später. Davon ausgenommen sind nur Erwachsene, die in den letzten zehn Jahren bereits gegen Keuchhusten geimpft wurden.

 

Impfstoffe

Es gibt verschiedene Kombinationsimpfstoffe für Erwachsene. Sie enthalten Komponenten zum Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und/oder Pertussis (Keuchhusten) und/oder Polio (Kinderlähmung).

Ein Impfstoff gegen Keuchhusten ist nicht einzeln erhältlich.

Ihr Arzt/Ihre Ärztin berät Sie, wann und welche Kombinationsimpfung für Sie sinnvoll ist.

 

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die Impfung ist gut verträglich. Bei bis zu einem Drittel der Geimpften kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Selten schwillt die gesamte Gliedmaße an. Gelegentlich können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine Temperaturerhöhung, Frösteln, Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Nebenwirkungen sind sehr selten. Allergische Reaktionen sind möglich. In Einzelfällen sind nach der Impfung Erkrankungen des Nervensystems außerhalb von Gehirn und Rückenmark beschrieben worden. Dies äußerte sich beispielsweise durch Lähmungen, Missempfindungen, Erschöpfungszustände, Übererregbarkeit oder fortschreitende Ausfälle.

Je nach verwendetem Kombinationsimpfstoff können etwas andere Impfreaktionen oder Nebenwirkungen auftreten, die Unterschiede sind jedoch nicht groß.

Häufige Fragen und Antworten (FAQs)

Keuchhusten: Häufige Fragen und Antworten (FAQs)