Röteln-Impfung bei Erwachsenen

Röteln wird durch Viren verursacht. Der Erreger ist weltweit verbreitet und wird häufig von Personen weitergegeben, die daran unbemerkt erkranken. Mit der Impfung möchte man vor allem vermeiden, dass sich ungeschützte schwangere Frauen mit Röteln anstecken. Denn dann kann das ungeborene Kind an einer Rötelnembryopathie erkranken. Blindheit, Taubheit, Herzfehler, geistige Behinderungen, Leberentzündung oder sogar eine Fehlgeburt können die Folge sein. Die Weltgesundheitsorganisation hat sich zum Ziel gesetzt, dass kein Kind an Rötelnembryopathie leiden muss.

Röteln: Ansteckung

Röteln-Viren werden durch eine Tröpfcheninfektion, zum Beispiel durch Husten und Niesen übertragen. Röteln-Infizierte sind bereits eine Woche vor Auftreten des Hautausschlags ansteckend. Zusätzlich treten bei rund der Hälfte der Kinder keine oder nur ganz leichte Krankheitszeichen auf. Einziger Schutz vor Ansteckung ist die zweimalige Impfung gegen Röteln.

Röteln: Krankheitsverlauf

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Röteln dauert es etwa zwei bis drei Wochen. Röteln verlaufen meistens mild - wie eine Erkältung mit leichtem Fieber, Lymphknotenschwellungen und Hautausschlag. Bei rund der Hälfte der Rötelnfälle treten keine oder nur ganz leichte Krankheitszeichen auf. Bei erwachsenen Frauen verursachen Röteln relativ häufig Gelenkbeschwerden. In sehr seltenen Fällen können Blutgerinnungsstörungen oder eine Gehirnentzündung auftreten. Daher kann man Röteln übertragen, ohne davon zu wissen. Einziger Schutz sich selbst anzustecken und die Krankheit weiterzugeben, ist die zweimalige Impfung gegen Röteln.

Ob jemand bereits an Röteln erkrankt war und deshalb immun ist, kann nur durch eine Laboruntersuchung festgestellt werden. Der Hautausschlag ist leicht zu verwechseln.

Erkrankt eine Schwangere in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft, tritt bei bis zu 90 Prozent der Ungeborenen eine Rötelnembryopathie mit schweren Folgeschäden auf. Es können sich Fehlbildungen am Innenohr, Herz, Auge oder seltener Gehirn entwicklen und auch Fehlgeburten sind möglich. Danach nimmt das Risiko deutlich ab. Bei Rötelninfektionen ab der 20. Schwangerschaftswoche treten Schädigungen des Ungeborenen nur noch in Einzelfällen auf.

Ist die Krankheit ausgebrochen, können nur die Symptome gelindert werden, eine Behandlung der Erkrankung selbst ist nicht möglich.

Röteln: Impfung

Die STIKO empfiehlt die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln im Alter von 11-14 Monaten und die 2. MMR-Impfung im 2. Lebensjahr im Alter von 15-23 Monaten durchführen zu lassen. Ist dies nicht geschehen, so sollten die Impfungen so bald wie möglich nachgeholt werden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Masern-Mumps-Röteln-Impfung allen Frauen im gebärfähigen Alter, die noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Röteln geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist. Personal in der Kinderheilkunde, der Geburtshilfe und der Schwangerenbetreuung (z.B. Hebammen, Ärzte) sowie in Gemeinschaftseinrichtungen sollten bei unklarem oder unvollständigem Impfstatus noch ein Mal geimpft werden.

Die Impfung gegen Röteln bzw. Masern, Mumps und Röteln kann nicht während der Schwangerschaft nachgeholt werden! Zwischen Impfung und Schwangerschaft sollte vorsichtshalber ein Monat Abstand liegen. Eine versehentliche Impfung in der Schwangerschaft stellt jedoch nach nationalen und internationalen Empfehlungen keine Indikation zum Schwangerschaftsabbruch dar.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die Impfung ist gut verträglich. Häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. In den ersten drei Tagen nach der Impfung können auch häufig Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine Temperaturerhöhung, Frösteln, Kopfschmerzen, Mattigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Da es sich um eine Impfung mit lebenden, abgeschwächten Viren handelt, tritt bei etwa zwei von 100 Geimpften ein bis vier Wochen nach der Impfung vorübergehend eine "Impfkrankheit" auf: Fieber verbunden mit einem schwachen masernähnlichem Hautausschlag, die Ohrspeicheldrüse oder die Hoden können anschwellen, die Gelenke können schmerzen.

Nebenwirkungen sind sehr selten. In Einzelfällen wurden allergische Reaktionen beobachtet oder die Zahl der Blutplättchen (verantwortlich für die Blutgerinnung) hat sich vorübergehend verringert. Bei Jugendlichen und Erwachsenen wurden länger anhaltende Gelenkentzündungen beobachtet.

Röteln: Häufige Fragen und Antworten (FAQs)