Mumps-Impfung bei Jugendlichen

In Deutschland treten immer wieder Erkrankungswellen mit Mumps auf. Dabei erkranken in mehr als der Hälfte der Fälle Jugendliche und junge Erwachsene.

Ungefähr ein Drittel aller angesteckten Menschen entwickeln selbst keine Krankheitsanzeichen. Sie können die Erreger aber trotzdem auf andere übertragen. Männliche Jugendliche, die sich mit Mumps anstecken, sind häufiger von einer schmerzhaften Hoden- oder Nebenhodenentzündung betroffen.

Gut zu wissen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die zweimalige Impfung gegen Mumps eigentlich bereits für alle Kinder vor dem zweiten Geburtstag. Einigen Jugendlichen fehlt jedoch noch die zweite Impfung. Verpasste Impfungen sollten so schnell wie möglich nachgeholt werden.
Die STIKO empfiehlt einen vollständigen Mumps-Schutz besonders auch allen Jugendlichen, die als Praktikanten oder Auszubildende in der Kinderheilkunde, sowie in Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. Kindergarten) arbeiten.

Die Impfung wird gemeinsam mit der Impfung gegen Masern und Röteln (und eventuell Windpocken) als Kombinationsimpfung gegeben. Die Impfung muss nur dann verschoben werden, wenn ein Jugendlicher eine schwere, behandlungsbedürftige Erkrankung hat.
 

Mumps: Ansteckung

Mumps wird durch Viren verursacht, die durch Tröpfchen, zum Beispiel beim Husten und Niesen, übertragen werden. Die Erkrankung tritt weltweit und zu allen Jahreszeiten auf.

Die Mumps-Viren werden meist durch Husten und Niesen (Tröpfcheninfektion) oder direkten Speichelkontakt (beispielsweise beim Küssen) übertragen. Auch auf Oberflächen und Gegenständen können Mumps-Viren wenige Stunden ansteckend bleiben. Daher können die Mumps-Viren in ganz seltenen Fällen auch durch Speichel, der auf Gegenstände gelangt, übertragen werden.

Personen, die sich mit Mumps angesteckt haben, können bereits sieben Tage vor und bis zu neun Tage nach Beginn der Erkrankung andere anstecken. Die Ansteckungsgefahr ist zwei Tage vor bis vier Tage nach Erkrankungsbeginn am größten. Auch wenn keine oder nur geringfügige Krankheitszeichen auftreten, können Betroffene andere mit Mumps anstecken.

Mumps: Krankheitsverlauf

Etwa 16 bis 18 Tage (manchmal 12 bis 25 Tage) nach der Ansteckung mit Mumps treten erste grippeähnliche Symptome wie beispielsweise Fieber, Husten und Kopfschmerzen auf. Oft kommt eine ein- oder beidseitige Schwellung der Ohrspeicheldrüse hinzu, die etwa drei bis acht Tage andauert. Weil diese Krankheitszeichen nicht bei allen auftreten, wird Mumps häufig nicht erkannt und für einen harmlosen Infekt gehalten.

Mumps kann jedoch auch schwerer verlaufen: Bis zu zehn Prozent der Erkrankten bekommen in Folge der Infektion eine Hirnhautentzündung, die jedoch in der Regel folgenlos ausheilt. Eine Hirnentzündung kommt bei weniger als einem Prozent der Erkrankten vor. Sie kann bleibende Schäden wie Lähmungen verursachen oder in Einzelfällen tödlich verlaufen.

In seltenen Fällen tritt auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine Entzündung des Hörnervs auf. Entzündet sich der Hörnerv, kann dies sehr selten zu bleibenden Hörschäden führen.

Je älter Jungen sind, wenn sie Mumps bekommen, desto größer ist das Risiko, dass sich die Hoden entzünden. Dies kommt bei 20 bis 30 Prozent der erkrankten männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor. Die Entzündung der Hoden ist schmerzhaft und kann die Fruchtbarkeit einschränken. Unfruchtbarkeit kommt jedoch nur sehr selten vor, da meist nur ein Hoden betroffen ist. Bei erwachsenen Frauen können sich bei bis zu 30 Prozent die Brustdrüsen und bei bis zu fünf Prozent die Eierstöcke entzünden.

Bei Mumps können, wie bei fast allen Viruskrankheiten, nur die Symptome, aber nicht die Erkrankung selbst behandelt werden.

 

Mumps: Impfung

Die Impfung gegen Mumps

Alle Jugendlichen sollten zweimal gegen Mumps geimpft sein. Die Impfung erfolgt mit einem Kombinationsimpfstoff gleichzeitig auch gegen Masern und Röteln. Eigentlich sollten alle Kinder bis zum zweiten Geburtstag zweimal geimpft sein. Auch wenn die Impfquoten in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind, fehlt vielen Jugendlichen jedoch noch die zweite Impfung. Mehr als 96 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind mindestens einmal gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft. Gegen Mumps sind 92,6 Prozent der 14- bis 17-Jährigen zweimal geimpft. Verpasste Impfungen sollten möglichst bald nachgeholt werden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt einen vollständigen Mumps-Schutz besonders auch allen Jugendlichen, die als Praktikanten oder Auszubildende in der Kinderheilkunde, sowie in Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. Kindergarten) arbeiten.

Die Impfung muss nur dann verschoben werden, wenn ein Jugendlicher eine schwere, behandlungsbedürftige Erkrankung hat.

Wichtig zu wissen: Auch nach vollständiger, zweimaliger Impfung kann in seltenen Fällen eine Mumps-Erkrankung auftreten. Zweimal gegen Mumps Geimpfte erkranken jedoch nicht so schwer, und die Häufigkeit von Komplikationen ist geringer.

Mögliche Nebenwirkungen nach Impfung

Die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (und gegebenenfalls Windpocken) ist trotz möglicher Impfreaktionen gut verträglich. Bei etwa 5 von 100 Geimpften kommt es nach der Impfung durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle. Diese kann kurzfristig auch schmerzen. Gelegentlich schwellen Lymphknoten in der Nähe der Einstichstelle an. In den ersten drei Tagen werden auch häufiger Allgemeinsymptome beobachtet wie eine leichte bis mäßige Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen, Mattigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden.

Da es sich um eine kombinierte Lebendimpfung mit abgeschwächten Masern-, Mumps- und Röteln-Impfviren handelt, können in den ersten vier Wochen nach der Impfung bei etwa zwei bis fünf von 100 Geimpften leichte „Impf-Masern“ beobachtet werden. Impf-Masern sind nicht ansteckend. Sie sind mit Fieber und mit einem schwachen masern-ähnlichen Haut-Ausschlag verbunden. Auch eine leichte Schwellung der Ohrspeicheldrüse ist gelegentlich möglich. Von Jugendlichen und Erwachsenen sind Gelenkbeschwerden berichtet worden. Selten wird eine leichte Hodenschwellung oder eine ebenfalls leichte Reaktion der Bauchspeicheldrüse beobachtet.

Solche Impfreaktionen sind in der Regel vorübergehend und klingen folgenlos nach kurzer Zeit wieder ab. Sie sind ein Zeichen dafür, dass der Körper sich mit der Impfung auseinandersetzt und Abwehrstoffe bildet.

Nebenwirkungen sind selten. Im Rahmen einer Fieberreaktion nach Impfung kann sich bei weniger als 1 von 1.000 geimpften Säuglingen  und Kleinkindern ein Fieberkrampf entwickeln, der in der Regel ohne weitere Folgen bleibt. Jugendliche leiden jedoch nur äußerst selten an einem Fieberkrampf. Sehr selten treten allergische Reaktionen auf den Impfstoff auf. Bei Jugendlichen und Erwachsenen wurden länger andauernde Gelenkentzündungen beobachtet. In Einzelfällen vermindert sich vorübergehend die Zahl der Blutplättchen, die für die Gerinnung zuständig sind. Wie in Folge der Krankheit wird als sehr seltene Nebenwirkung auch eine mögliche Gehirnentzündung nach der Impfung diskutiert; weltweit sind diese nach Impfung in wenigen Einzelfällen beobachtet worden. Ein Zusammenhang mit der Impfung konnte jedoch nicht belegt werden.

Mumps: Häufige Fragen und Antworten (FAQs)