Grippeimpfung für Schwangere

Während der Schwangerschaft ist die Immunabwehr natürlicherweise weniger aktiv, um das ungeborene Kind nicht als Fremdkörper anzugreifen. Dadurch sind schwangere Frauen anfälliger für Infektionen wie beispielsweise die Grippe. Sie kann die Gesundheit von Mutter und Kind ernsthaft gefährden. Im Laufe der Schwangerschaft steigt das Risiko für schwere Verläufe der Grippe. Komplikationen wie etwa einer Lungenentzündung sind möglich. Zudem erhöht eine Grippeinfektion während der Schwangerschaft die Gefahr von Wachstumsverzögerungen sowie von Fehl- oder Frühgeburten. Eine Grippeimpfung für Schwangere kann vor diesen Gefahren schützen.

Saisonale Grippe: Vermeidbares Risiko für Mutter und Kind durch eine Grippeimpfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt allen gesunden Schwangeren die Grippeimpfung ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Schwangere mit chronischen Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Bluthochdruck sollten bereits vor dem vierten Monat geimpft werden. Die Grippeimpfung für Schwangere senkt das Risiko für Mutter und Kind, schwer an Grippe zu erkranken. 

Ebenfalls empfiehlt die STIKO Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel die Corona-Schutzimpfung, um schwere COVID-19-Krankheitsverläufe und Todesfälle zu verhindern. Die Impfungen gegen Grippe und gegen COVID-19 können meistens beim selben Termin gegeben werden. Abhängig davon, ob bestimmte (zusätzliche) Risikofaktoren vorliegen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) jährliche Auffrischimpfungen gegen COVID-19. Weitere Informationen zur Corona-Schutzimpfung in der Schwangerschaft finden Sie unter: https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung/impfung-bei-schwangeren-und-stillenden/.

Zusätzlich wird auch die einmalige Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) bei jeder Schwangerschaft im letzten Schwangerschaftsdrittel (ab der 28. Schwangerschaftswoche) von der STIKO empfohlen.

Eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten während der Schwangerschaft

Mit Blick auf die gesunde Entwicklung des Kindes und die Sicherheit der Mutter können Medikamente nur eingeschränkt genutzt werden. Auch antivirale Grippemedikamente werden in der Schwangerschaft nur nach einer strengen Prüfung für den jeweiligen Einzelfall verabreicht. Antibiotika sind zur Behandlung einer Viruserkrankung, wie im Falle der Grippe, unwirksam. Sie kommen höchstens bei gleichzeitigem Vorliegen von bakteriell verursachten Komplikationen zum Einsatz. Sicherer ist daher, eine Grippeinfektion bereits im Vorfeld durch eine Grippeimpfung zu verhindern.

Vorbeugender Schutz

Als besten Schutz gegen Grippe empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die rechtzeitige Grippeimpfung für Schwangere vor Beginn der Wintersaison (ab Oktober bis Mitte Dezember).
Grippeimpfstoffe haben eine hohe Wirksamkeit. In einzelnen Fällen, in denen Schwangere trotz Impfung an Grippe erkrankten, verlief die Erkrankung deutlich milder.
Wichtig zu wissen: Die Grippeimpfung für Schwangere schützt nicht vor Erkältungskrankheiten!

Verträglich und sicher für Mutter und Kind

Bei den in Deutschland verwendeten Grippeimpfstoffen handelt es sich (in der Regel) um sogenannte Totimpfstoffe. Bei der Impfung mit einem Totimpfstoff werden sogenannte inaktivierte und damit keine lebenden, vermehrungsfähigen Erreger verabreicht, sondern nur bestimmte Teile, die für eine Immunantwort notwendig sind. Durch die Impfung mit einem Totimpfstoff wird weder die Krankheit hervorgerufen, noch können Impfviren an Dritte weitergegeben werden. Deshalb ist es ausgeschlossen, dass Mutter und Kind sich über die Impfung mit dem Grippeerreger anstecken. Inaktivierte Impfstoffe  – wie auch bei Tetanus und Keuchhusten verwendet – sind sicher und wirksam für Mutter und Kind. Impfungen mit Lebendimpfstoffen (wie gegen Masern, Mumps, Röteln) sollten bereits vor einer möglichen Schwangerschaft erfolgen.

Die Sicherheit der Impfstoffe wurde sowohl für Schwangere als auch für Ungeborene in verschiedenen Studien bestätigt: Es konnte keine erhöhte Zahl von schweren Reaktionen auf Grund einer Grippeimpfung festgestellt werden. Weder die Anzahl der Frühgeburten oder Kaiserschnitte war erhöht, noch gab es Unterschiede im Gesundheitszustand der Säuglinge nach der Geburt.

Für Personen (ab 2 bis einschließlich 17 Jahre) mit einer ärztlich diagnostizierten schweren Allergie gegen Hühnereiweiß, die sehr selten vorkommt, steht ein hühnereiweißfreier, in Zellkulturen hergestellter Grippeimpfstoff zur Verfügung.

Bei Vorliegen einer Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe sollte in einer Umgebung geimpft werden, in der eine klinische Überwachung und Behandlung nach der Impfung möglich sind. Bitte besprechen Sie dies mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt.  

Auch bei weiteren Fragen rund um die Impfung wenden Sie sich am besten an Ihre Arztpraxis. Die Ärztin oder der Arzt wird Sie vor der Impfung über Nutzen und mögliche Risiken aufklären.   

Doppelter Nutzen der Grippeimpfung für Schwangere und ihr Baby

Eine Grippeimpfung der Schwangeren schützt auch das Kind nach der Geburt. Denn während der Schwangerschaft werden durch die Plazenta (Mutterkuchen) Abwehrstoffe auf das Kind übertragen, die in den ersten Lebensmonaten einen gewissen Schutz vor Grippe bieten. Säuglinge können erst ab dem sechsten Monat selbst gegen Grippe geimpft werden.

Zusätzlicher Schutz: Auf Hygiene achten

Grippeviren sind sehr ansteckend. Sie werden über Tröpfchen, zum Beispiel beim Sprechen oder Husten, sowie über die Hände oder bei Kontakt mit verunreinigten Oberflächen übertragen. Ergänzend zur Grippeimpfung für Schwangere kann das Ansteckungsrisiko durch einfache Hygieneverhaltensweisen (z. B. regelmäßiges Händewaschen, Abstandhalten (mind. 1,5 Meter), Papiertaschentücher nur einmal benutzen) verringert werden.  

Weitere Informationen zu Hygienemaßnahmen, um Infektionen zu vermeiden, finden Sie unter www.infektionsschutz.de/coronavirus/.  

Downloads zum Thema Grippeimpfung

  • Factsheet – Sicherheit und Wirksamkeit der Grippeimpfung


    Letzte Aktualisierung: 23.09.2022
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Letzte Änderung: 31.08.2023