Impfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen zum Schutz vor Krankheiten, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Kombinationsimpfstoffe sind eine gute und sichere Möglichkeit, um gleichzeitig gegen mehrere Infektionskrankheiten zu schützen.
Kombinationsimpfstoffe sind Impfstoffe, die quasi mehrere Impfstoffe gegen verschiedene Krankheiten in einer einzigen Injektion vereinen. Sie enthalten eine Mischung von abgeschwächten beziehungsweise abgetöteten Erregern, Teilen des Erregers oder harmlos gemachten Erregerprodukten (Toxoiden). Sie helfen dem Körper, eine Immunität gleich gegen mehrere Krankheiten aufzubauen.
Die zugelassenen Kombinationsimpfstoffe sind in Bezug auf ihre Einzelkomponenten intensiv auf ihre Wirksamkeit hin untersucht, sodass auch in Kombinationsimpfstoffen die einzelnen Antigene (Bestandteile in Impfstoffen, die eine Immunreaktion gegen die spezifischen Krankheitserreger auslösen) eine gute Wirksamkeit aufweisen.
Kombinationsimpfstoffe werden sowohl bei Säuglingen und Kleinkindern, als auch für Auffrischimpfungen bei Jugendlichen und Erwachsenen verwendet. Ein Beispiel ist der Schutz vor Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten (Pertussis).
Ein wesentlicher Vorteil von Kombinationsimpfstoffen ist, dass sie die Anzahl notwendiger Injektionen verringern. Statt mehrere Impfungen gegen verschiedene Krankheiten zu erhalten, reicht eine einzelne Impfung aus, um den Schutz vor mehreren Erregern auszulösen. Dies macht nicht nur weniger Besuche in der Arztpraxis erforderlich, sondern minimiert auch den Stress und das Risiko von Impfreaktionen beziehungsweise Nebenwirkungen durch die Injektionen selbst.
In der Regel empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Verwendung von Kombinationsimpfstoffen, sofern solche verfügbar sind, um die Zahl der Injektionen möglichst gering zu halten.
Da Kombinationsimpfstoffe das Immunsystem anregen, gleichzeitig eine Abwehr gegen mehrere Krankheitserreger aufzubauen, wird der Schutz gegen diese Krankheiten schneller und effizienter erreicht. Dies ist besonders wichtig, um Säuglinge und Kleinkinder frühzeitig vor gefährlichen Krankheiten zu schützen.
So gibt es zum Beispiel 6-fach-Impfstoffe, die gleichzeitig vor Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung (Poliomyelitis), Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Keuchhusten (Pertussis) und Hepatitis B schützen. Auch gibt es Kombinationsimpfstoffe, die zum Schutz gegen Masern, Mumps, Röteln und gegebenenfalls auch Windpocken (MMRV) führen. Es gibt noch eine Reihe weiterer Kombinationsimpfstoffe.
Weniger Impfungen bedeuten weniger Aufwand und führen für viele Menschen zu einer höheren Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Kombinationsimpfstoffe fördern damit die Impfakzeptanz und die Umsetzung der durch die Ständige Impfkommission (STIKO) ausgesprochenen Impfempfehlungen.
Ein Kombinationsimpfstoff ist grundsätzlich nicht schlechter verträglich als ein Einzelimpfstoff. Mit Kombinationsimpfstoffen wird die Anzahl der Impfungen verringert und damit auch die damit verbundenen unerwünschten Reaktionen, wie zum Beispiel Schmerzen an der Einstichstelle.
Die Kombinationsimpfstoffe sowie die gemäß Impfempfehlungen vorgesehenen Impfungen sind zudem so aufeinander abgestimmt, dass sie das Immunsystem nicht überfordern. Tatsächlich kommt das Immunsystem im Alltag permanent in Kontakt mit Antigenen. Antigene sind Moleküle beziehungsweise Fremdkörperstrukturen, die vom Immunsystem erkannt werden und auf die es gegebenenfalls reagiert. Dazu gehören nicht nur Bestandteile von Krankheitserregern, sondern zum Beispiel auch Pollen von Pflanzen und vieles mehr.